DER ERWERB EINER BESTANDSIMMOBILIE ODER NEUBAU IST FÜR VIELE EINE EINMALIGE UND BEDEUTSAME ENTSCHEIDUNG UND WILL GUT GEPLANT SEIN.
Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte, die Sie bei der Immobilienfinanzierung berücksichtigen sollten, zusammengestellt:
Je höher der Eigenkapitalanteil, umso niedriger der Zinssatz und die monatliche Belastung. Nutzen Sie diese Ersparnis (gerade in Niedrigzinsphasen), um die Tilgung zu erhöhen. Dabei sollte ihr Eigenkapital ausreichen, um mindestens 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises und die Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer und Notarkosten abzudecken. Hierbei sollten Sie beachten, dass dies, je nach Bundesland, bis zu 15 Prozent des Kaufpreises sein kann.
Die Höhe der Zinsen ist unter anderem davon abhängig, wie hoch der Eigenanteil am Kaufpreis liegt. Bedenken Sie, dass die meisten Banken einen Aufschlag berechnen, wenn der Kredit ein bestimmtes Limit überschreitet. Dies können zum Beispiel 80 Prozent des Kaufpreises sei.
Damit Sie, gerade bei Neubauten, keine Nachfinanzierungen beantragen müssen, sollten Sie die Kosten sehr präzise kalkulieren.
TIPP: Es ist ratsam, einen kleinen Puffer bei der Kreditsumme zu berücksichtigen. Nutzen Sie hierfür unseren Baufinanzierungsrechner!
Sowohl Bund als auch Länder vergeben zinsvergünstigte Kredite und Zuschüsse für den Bau, Kauf sowie die Modernisierung einer Immobilie. Hierbei sollten sie frühzeitig abklären, welche Maßnahmen für Sie infrage kommen. Dabei lassen sich auch die Programme der staatlichen KfW-Bank teilweise miteinander kombinieren. Vergessen Sie bitte nicht, dass Sie Fördermittel immer beantragen müssen, bevor es losgeht.
Das niedrige Zinsniveau ermöglicht, die Tilgung höher anzusetzen. Nutzen Sie diese Chance, um Ihre Immobilie während der ersten Zinsbindungsfrist deutlich zu entschulden. Kalkulieren Sie dabei, wie hoch Ihre Monatsrate sein darf. Denken Sie auch an die Nebenkosten und ggf. Instandhaltungskosten
TIPP: Nutzen Sie hierfür unseren Online-Rechner für Nebenkosten
Bei einem sehr niedrigem Zinsniveau ist eine lange Zinsfestschreibungszeit bei Ihrem Baudarlehen ratsam, auch wenn 15 oder 20 Jahre Zinsbindung etwas mehr kosten. Mit kurzen Zinsbindungen riskieren Sie, bei einem Anstieg der Marktkonditionen, zu einem höheren Zinssatz verlängern zu müssen.
TIPP: Ganz ohne Zinserhöhungsrisiko funktioniert es mit einem Darlehen, das Sie bis zum Ende der Zinsbindung komplett getilgt haben. Für diese Art von Volltilgerdarlehen gewähren Ihnen viele Anbieter sogar einen Zinsvorteil.
Um während der Festschreibungszeit größere Beträge zurückzuzahlen sollten Sie Sondertilgungsoptionen vereinbaren. So reduzieren Sie die Restschuld zum Ablauf des Darlehens deutlich. Weiterhin bieten verschiedene Banken das Recht zum Tilgungswechsel an. Die Tilgungshöhe lässt sich dann z.B. zwischen 1 % und 5 % verändern
TIPP: Empfehlenswert ist auch die Option, die Monatsrate nachträglich ändern zu dürfen. Dies garantiert Ihnen mehr Flexibilität bei der Tilgung. Interessant ist dies zum Beispiel bei einem früheren Renteneintritt als geplant.
Bares Geld sparen Sie, indem Sie nicht das erstbeste Angebot annehmen. Kontaktieren Sie verschiedene Anbieter und lassen Sie sich kostenfreie alternative Vorschläge für Finanzierungskonzepte Ihrer Immobilie unterbreiten. Um die Angebote im Anschluss möglichst effektiv miteinander vergleichen zu können, sollten Sie darauf achten, bei den Banken mit den identischen Vorgaben zu Kreditsumme, Zinsbindung, Monatsrate oder Tilgungssatz und Rückzahlungsoptionen anzufragen. Denken Sie auch daran, dass dies ein stets dynamischer Markt ist und deshalb die verschiedenen Angebote zeitlich nah beieinander liegen sollten, um einen möglichst genauen Vergleich anstellen zu können.
TIPP: Einen guten Überblick bieten zum Beispiel Kreditvermittler. Alternativ können Sie sich auch bei Ihrer Hausbank oder einer regionalen Bank informieren.
ANGEBOTE VERGLEICHEN
Vergleichen lohnt sich immer – vor allem bei einem solchen Investitionsvolumen, bei dem bereits kleine Abweichungen hinter dem Komma, vor allem bei längerer Zinsbindung, mehrere Tausend Euro ausmachen können.
TIPP: Lassen Sie sich von der Bank immer einen Finanzierungsplan erstellen. Aus ihm sollte auch hervorgehen, wie lange es bis zur kompletten Entschuldung dauert.
ANGEBOT AUSWÄHLEN
Größtes Augenmerk beim Vergleich sollten Sie auf den Effektivzins legen. Er ist quasi das Preisschild eines Kredits, insofern die Zinsbindungsfrist gleich ist. Zudem lassen sich Kreditangebote auch anhand der Restschuld vergleichen. Voraussetzung dafür ist, dass sowohl der Auszahlungsbetrag als auch die Monatsrate identisch sind.
Der Staat - und oftmals auch Land oder Städte - fördern Ihr Bauvorhaben. Informieren Sie sich über die bestehenden Möglichkeiten. Damit senken Sie die monatliche Belastung Ihres Baudarlehens deutlich.
Risikolebensversicherungen gibt es schon für kleines Geld und Sie bewahren Ihre Familie damit vor finanziellen Desaster, falls Sie als Hauptverdiener ausfallen.
Auch wenn ein hoher Eigenkapitalanteil sinnvoll ist, stecken Sie nicht Ihr ganzes Eigenkapital in den Immobilienerwerb. Schnell tauchen unvorhergesehene Kosten auf. Sei es an Ihrem Bauvorhaben, oder im privaten Umfeld (z.B. Auto etc.). Für Kleinigkeiten sollte keine zusätzliche Kreditaufnahme notwendig sein.
Neben den Darlehensraten fallen immer auch Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen an der Immobilie - besonders beim Erwerb - an. Besonders bei dem Erwerb einer Bestandsimmobilie fallen diese schnell an. Hierfür sollten finanzielle Spielräume vorhanden sein.